2012-10-29

Das Lichthaus

Aus dem Gebäude des ehemaligen "Lichtstudio Halle", einem Zentrum für Lichtversuche, soll ein Kultur- und Begegnungszentrum mit öffentlichem Café und Lounge entstehen. Der, in den 80er Jahren errichtete Solitär in der Dreyhauptstraße in Halles Innenstadt ist von sehr markanter Gestalt. Mit seiner quadratischen Grundfläche, seinem fast vollständig verglastem Erdgeschoss und dem nahezu fensterlosen Obergeschoss mit vorgehangenem Stahlbetongitter fällt der Bau jedem Passanten sofort ins Auge. 
Das Projekt "Lichthaus" wird getragen von OM Deutschland und der Evangeliumsgemeinde Halle e.V. Das Gebäude wurde in vorwiegend ehrenamtlicher Eigenleistung und fast ausschließlich über Spenden umgebaut. 
Dazu waren eine gute Organisation, wöchentliche Baubesprechungen, Koordination vieler Bauhelfer und detailierte Sonderlösungen nötig. Hier bot sich mir die Gelegenheit, das Projekt langfristig zu begleiten, an planerischen Arbeiten mitzuwirken und die Bauarbeiten vor Ort auch praktisch zu unterstützen.







Ergebnis ist ein stilsicheres, gut ausgestattetes, vielseitig nutzbares Kulturzentrum, das nicht nur mit gutem Kaffee überzeugt, sondern auch qualitative Musik, hochwertige Kunst, Stadtviertelarbeit, Seminare, und Vieles mehr bietet.

2012-05-09

Unterricht im Park



Das Diakoniewerk Martha-Maria, welches u.a. im Arbeitsfelder Krankenpflegeausbildung tätig ist, lobte auf ihrem Gelände in Halle an der Saale einen Wettbewerb für den Entwurf eines zusätzlichen Unterrichtsgebäudes aus.

Auf der parkartigen Anlage, in repräsentativer Lage direkt an der Saale und in unmittelbarer Nähe zur Burg Giebichenstein befinden sich bereits fünf individuelle Solitäre unterschiedlicher Bauzeit. Der Reiz des Ensembles besteht gerade in der Vielfalt der Gebäude und der Beziehung zum Grün und zueinander.

In diesem Sinne sollte der Neubau als besonderer und eigenständiger Teil adäquat in die Komposition eingegliedert werden. 
Auf einen vorhandenen Keller wird ein ellipsenförmiger Baukörper aufgesetzt, der durch die Höhe, des Kellers gleichsam über dem Grundstück schwebt. Zwei Unterrichtsräume werden gegenüber dem Haupteingang direkt erschlossen. Über kurze Wege gelangt man auch in das Lernkabinett und einem Andachtsraum. Dieser, als Ort der Besinnung und Anbetung, befindet sich im ruhigsten Teil des Gebäudes, ausgerichtet auf den bewaldeten Hang.

Die durchgängige Glasfassade mit der vorgelagerten senkrechten durchlässigen Holzebene lässt im Inneren Konzentration auf Lerninhalt bzw. Andacht  zu,  ermöglicht  aber aus dem gesamten Gebäude Blickbeziehungen in den Park mit den umliegenden Gebäuden. 



Der ökologische Ansatz verhilft dem Gebäude neben dem besonderen Äußeren auch zu inhaltlicher Bedeutung. Das Gründach gibt dem Park ein Stück Natur zurück. Die Verwendung eines Teils des Vorgängerbaus, energieeffiziente Haustechnik, Dreifachverglasung, gute Dämmung und kompakte Bauweise stehen für Nachhaltigkeit.
Dieser Wettbewerb wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Fromme bearbeitet.


2010-07-08

Moving Deformer


Bei dieser Aufgabe wurde sich, in Zusammenarbeit mit dem SKZ (Kunststoff-Zentrum) in Halle, intensiv mit dem Thema Kunststoff beschäftigt.

Ziel wurde es, ein aufgeblasenes Objekt zu entwickeln, dass verschiedene Funktionen aufweisen kann.
Verschiedene Sitz- und Liegepositionen wurden zu einer einzigen Form zusammengesetzt und ergab dadurch ein vielseitig nutzbares Objekt, dass mehrere Funktionen in sich vereint. Man kann das Pneu auf unterschiedliche Seiten stellen und somit immer neue Nutzungsvarianten entdecken.
Um das zu erreichen musste beim Zusammensetzen darauf geachtet werden, wie die Einzelfunktionen zueinander liegen und wie sie bei unterschiedlicher Stellung zu verwenden und zu erreichen sind. Außerdem musste es zu einem einfachen, umsetzbaren Schnittmuster führen und vor allem ästhetischen Ansprüchen genügen.
Aus diesem beiden Ansprüchen resultierte eine, aus Bändern bestehende Ringform mit verschiedenen Sitz- und Liegemöglichkeit für eine oder mehrere Personen, sowie einer Theke.

Entstanden ist ein vielseitig, im Innen-, wie auch im Außenbereich verwendbares Lifestyl-Möbel. Hingucker auf Messen, Ausstellungen und Events aller Art. Leicht zu transportieren, platzsparend verpackt, schnell und unkompliziert einsetzbar. Durch verschiedene Farbkombinationen der unterschiedlichen Bänder und Aufdrucke ist ein individuelles Design möglich.

Diese Aufgabe wurde in Zusammenarbeit mit Gerrit Gräfe und Sascha Meinel bearbeitet.

Mehr zu diesem Projekt (Ansätze, Prozess, Umsetzung, ...) unter: movingdeformer.blogspot.com

2010-03-10

Campus für die BA Plauen


Für das geschichtsträchtige Schlossgelände des Plauener Hradschinhügels soll ein neuer Standort für die dortige Berufsakademie entworfen werden. Wichtig bei der Anordnung und Verzahnung der denkmalgeschützten Bausubstanz mit Neubauten und Freiflächen ist die Gestaltung im Sinne eines Campus. 
Die Neuplanung des Hügels bezieht sich auf erste erhaltene Pläne der Schlossanlage. Elemente der ruinösen Gebäudestruktur des Alten Schlosses werden in aktueller Architektursprache umgesetzt und neu interpretiert. Gärten, die auf Terrassen zur Altstadt hin vor dem Schloss angelegt waren, werden wieder neu inszeniert. Zur fußläufigen Verbindung sind Wege, aber auch Aufenthaltszonen und Informationsbereiche zur historischen Entwicklung an den Terrassen angegliedert. 
Der Besucher wird, begleitet vom historischen Bestand und dem neuen Gebäude, durch Gässchen zum Inneren des Campus gezogen. Auf Höfen und Freiflächen, die sich an der Historie anlehnen, entstehen neu gegliederte Räume, die ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität aufweisen. 

Die Form des mäandrierenden Gebäudes entstand aus der Idee, das Raumprogramm in nur einem Bau einzuschließen, welcher, im Zusammenspiel mit der alten Struktur, Tore, Plätze und Gassen ausbildet. Der Neubau spielt mit den topographischen Gegebenheiten des Hradschinhügels, was sich auch in den schrägen Dachflächen und Wänden wiederspiegelt.


Einige Funktionen wurden in dem unterschiedlich alten Gebäudebestand untergebracht. So befinden sich im ehemaligen Amtsgericht die Verwaltung und Seminarräume, ein Café im Gewölbekeller und die Bibliothek im innerlich umgestalteten ehem. Gefängnisgebäude. Der Neubau beinhaltet ein Wohnheim, verschiedene Fachkabinetten, Hörsäle und eine Mensa. 
Bei der Gestaltung der Fassade stand eine homogene Oberfläche, die den Baukörper als Ganzes wirken lässt, im Vordergrund. Somit wurde sich hier für eine vorgehängte Schale entschieden, die sich sowohl über die Lochfassade, als auch über das Dach erstreckt. 
Ausnahmen bilden ausschließlich Räume, die nach außen wirken sollen, wie die Mensa, der Studentenclub, Foyerbereiche, sowie die beiden Durchgänge durch das Gebäude. 
Da sich der Neubau schon in seiner Kubatur stark vom Bestand abhebt, wollte man diesen Kontrast auch in der Materialität weiterführen. So erscheint das Gebäude, im Gegensatz zu den Putzfassaden in einem glänzenden, goldfarbenen Metall. 
Um dennoch Licht durch die Außenschale zu lassen, wurde diese in perforierten, diagonalen 1x1 m großen Messingplatten ausgeführt. 

Herzstück der BA ist der gut ausgestattete Große Hörsaal. Sein dunkles Erscheinungsbild wird lediglich durch die strahlend weiße Präsentationswand durchbrochen und zieht somit den Blick auf sich. Die schrägen Sitzränge gewährleisten einen bestmöglichen Sichtkontakt. 
Das akustischen Deckensegels lenkt den Schall optimal durch reflektierende Flächen in unterschiedlichen Winkeln bis zum entferntesten Rang. Zusätzlich helfen dabei harte Oberflächen der Wände und Decken im Bereich der Präsentationsfläche. Im Zuhörerbereich absorbieren die gelochten Gipskartonplatten der Wände, die akustischen Deckenlamellen aus gelochtem Sperrholz, sowie der Teppichbelag des Fußbodens den Schall. 
Warme Luft wird durch Kanäle in einen Hohlraum unter den Sitzrängen geleitet. Die Zuluft strömt dann zwischen der Doppelschale der Gestühlrückwand und wird so in den Raum gespeist. Im vorderen Deckebereich wird die Luft wieder abgesaugt und in den Keller zum Wärmetauscher geleitet.
Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Falk Leopold, Sascha Meinel und Joachim Schmidt bearbeitet.

2009-07-14

Feuerwache Leipzig Süd


Im Leipziger Süden sollte eine Gruppenwache für die Feuerwehr entstehen. Das Grundstück, an der Zwickauer Straße gelegen, befindet sich zwischen Gewerbebauten und Brachflächen ohne besondere städtebauliche Bezüge. Einzig die Niveauunterschiede sind charakteristisch. Neben vielen spezifischen Anforderungen, wie zum Beispiel an Funktionalität und dem energetischen Konzept, sollte es doch ein markanter Baukörper mit städtebaulicher Signifikanz werden, der sich deutlich von seiner Umgebung abhebt.

Nach einer Versuchsreihe von Kubatur und Proportion aus zwei zusammengefügten Körpern, nämlich der Fahrzeughalle und dem restlichen Gebäude (Büro-, Personal- und Lagerräume), entstand ein länglicher, geknickter Baukörper, welcher teilweise über dem Erdboden auskragt. Die Auskragung wird durch die Scheibenwirkung der beiden Längswände möglich. Um die tiefen Räume zu belichten und weitere Aufenthaltsqualitäten zu schaffen, wurden das Gebäude mit Dachterrassen bzw. Innenhöfe ausgestattet.


Um die Entwurfsidee nach außen zu zeigen wurden die auskragenden Längswände völlig öffnungslos belassen. Als homogen wirkendes, Haltbarkeit und Festigkeit ausdrückendes Fassadenmaterial wurde Corten-Stahl gewählt.
Querwände und Dach sollten mit ein und demselben Material verkleidet werden. Um dies zu erreichen, wurde hierfür eine horizontale Holzschalung aus Lärchenholz verwendet. Diese geht unabhängig von der inneren Form über Fenster, Tore und Terrassen und unterstützt damit auch die markante Form des Gebäudes. Der Abstand der Leisten variiert dabei, je nach dahinterliegender Nutzung.

2009-02-09

Creativ Center Chemnitz


Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes soll in Chemnitz das CCCCreative Center Chemnitz entstehen. Das Grundstück befindet sich am Hauptbahnhof, ganz in der Nähe des Stadtzentrums.

Das Kreativzentrum orientiert sich an Konzeptionen erfolgreicher Science Center (interaktive Technikmuseen) und soll dazu beitragen, bestehende regionale und nationale Ans
ätze in einzelnen Bildungs- und Freizeiteinrichtungen, sowie Museen zu erfassen, diese zu vernetzen und die Weiterentwicklung zu unterstützen. Ziel muss es sein, jungen Menschen Technik stärker zugänglich zu machen, zu veranschaulichen, erlebbar und verstehbar zu machen, um so Neugier, Engagement und eigenes Tätig werden zu erreichen.


Das Geb
äude muss dafür Raum schaffen - eine adäquate Lernumgebung, bei der sich Kinder und Jugendliche frei entfalten können. So bietet das CCC, ganz im Sinne des Edutainment, eine sinnvolle Freizeitgestaltung in Form von Spiel, Unterhaltung und kulturellen Events.
Entwurfsidee waren mehrere Glaskörper, die von einem flacheren Basiskörper eingefasst sind. Alle Nutzflächen liegen dabei in den eingeschobenen Körpern. Der Sockel ist reine Verkehrs- und Aufenthaltsfläche. Dieser ist nach Form des Grundstückes keilförmig mit der Spitze nach Süden gerichtet. Die Bewegungsfläche spiegelt Straßen, abzweigende Gassen und sich weitende Plätze wider.
Die gläsernen Quader durchdringen orthogonal zueinander den Basiskörper, wobei sie sich an dessen Spitze konzentrieren. Hier stehen sie deutlich enger aneinander und sind auch deutlich höher. Sie enthalten vor allem Themenräume, sowie Räume für Wechselausstellungen, aber auch einen Vortrags-/Vorführraum, einen Shop, ein Restaurant und Verwaltungsräume. Außerdem sind die Kuben nach oben hin offen, sodass auf der entstehenden Dachterrasse Freiluftexperimente/ Freiluftausstellungen installiert werden können.
Es dominieren zwei Fassadenmaterialien. Das Glas der Funktionsräume, welches das Gebäude Nacht erleuchtet ganz andern wirken lässt und der scharrierte Beton des massigen Sockelkörpers.
Diese Aufgabe wurde in Zusammenarbeit mit Joachim Schmidt bearbeitet.

RC-Stadthaus



Für verschiedene brachliegende Grundstücke in Reichenbach sollten im Rahmen dieser Aufgabe moderne Stadthäuser entworfen werden. Das gewählte Grundstück liegt am Hang und ist an drei Seiten von Straßen umgeben. Hierfür wurde ein Reihenhaus, bestehend aus vier Wohnungen auf drei Geschossen in Form eines abgewinkelten Baukörpers entwickelt, der den Verlauf der Straße folgt. Das mittlere Geschoss schiebt sich als Glaskubus in den massiven Hauptkörper. Drei Wohnungen funktionieren ähnlich und werden von der Rückseite über das Mittelgeschoss erschlossen.


Man betritt einen offenen Wohn-, Küchen- und Essbereich mit sehr großzügigen Fensterflächen, die zum Blick ins Tal einladen. Im unteren Geschoss könnten sich Kinder-, Arbeits- oder auch Gästezimmer anbieten. Im Obergeschoss sollen sich das Schlafzimmer und das Bad befinden, außerdem liegen hier auch die Zugänge zu den beiden gläsernen Balkonen. Die südliche vierte Wohnung ist durch einen Einschnitt, indem sich eine große öffentliche Treppe erstreckt, von den anderen getrennt.