2010-07-08

Moving Deformer


Bei dieser Aufgabe wurde sich, in Zusammenarbeit mit dem SKZ (Kunststoff-Zentrum) in Halle, intensiv mit dem Thema Kunststoff beschäftigt.

Ziel wurde es, ein aufgeblasenes Objekt zu entwickeln, dass verschiedene Funktionen aufweisen kann.
Verschiedene Sitz- und Liegepositionen wurden zu einer einzigen Form zusammengesetzt und ergab dadurch ein vielseitig nutzbares Objekt, dass mehrere Funktionen in sich vereint. Man kann das Pneu auf unterschiedliche Seiten stellen und somit immer neue Nutzungsvarianten entdecken.
Um das zu erreichen musste beim Zusammensetzen darauf geachtet werden, wie die Einzelfunktionen zueinander liegen und wie sie bei unterschiedlicher Stellung zu verwenden und zu erreichen sind. Außerdem musste es zu einem einfachen, umsetzbaren Schnittmuster führen und vor allem ästhetischen Ansprüchen genügen.
Aus diesem beiden Ansprüchen resultierte eine, aus Bändern bestehende Ringform mit verschiedenen Sitz- und Liegemöglichkeit für eine oder mehrere Personen, sowie einer Theke.

Entstanden ist ein vielseitig, im Innen-, wie auch im Außenbereich verwendbares Lifestyl-Möbel. Hingucker auf Messen, Ausstellungen und Events aller Art. Leicht zu transportieren, platzsparend verpackt, schnell und unkompliziert einsetzbar. Durch verschiedene Farbkombinationen der unterschiedlichen Bänder und Aufdrucke ist ein individuelles Design möglich.

Diese Aufgabe wurde in Zusammenarbeit mit Gerrit Gräfe und Sascha Meinel bearbeitet.

Mehr zu diesem Projekt (Ansätze, Prozess, Umsetzung, ...) unter: movingdeformer.blogspot.com

2010-03-10

Campus für die BA Plauen


Für das geschichtsträchtige Schlossgelände des Plauener Hradschinhügels soll ein neuer Standort für die dortige Berufsakademie entworfen werden. Wichtig bei der Anordnung und Verzahnung der denkmalgeschützten Bausubstanz mit Neubauten und Freiflächen ist die Gestaltung im Sinne eines Campus. 
Die Neuplanung des Hügels bezieht sich auf erste erhaltene Pläne der Schlossanlage. Elemente der ruinösen Gebäudestruktur des Alten Schlosses werden in aktueller Architektursprache umgesetzt und neu interpretiert. Gärten, die auf Terrassen zur Altstadt hin vor dem Schloss angelegt waren, werden wieder neu inszeniert. Zur fußläufigen Verbindung sind Wege, aber auch Aufenthaltszonen und Informationsbereiche zur historischen Entwicklung an den Terrassen angegliedert. 
Der Besucher wird, begleitet vom historischen Bestand und dem neuen Gebäude, durch Gässchen zum Inneren des Campus gezogen. Auf Höfen und Freiflächen, die sich an der Historie anlehnen, entstehen neu gegliederte Räume, die ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität aufweisen. 

Die Form des mäandrierenden Gebäudes entstand aus der Idee, das Raumprogramm in nur einem Bau einzuschließen, welcher, im Zusammenspiel mit der alten Struktur, Tore, Plätze und Gassen ausbildet. Der Neubau spielt mit den topographischen Gegebenheiten des Hradschinhügels, was sich auch in den schrägen Dachflächen und Wänden wiederspiegelt.


Einige Funktionen wurden in dem unterschiedlich alten Gebäudebestand untergebracht. So befinden sich im ehemaligen Amtsgericht die Verwaltung und Seminarräume, ein Café im Gewölbekeller und die Bibliothek im innerlich umgestalteten ehem. Gefängnisgebäude. Der Neubau beinhaltet ein Wohnheim, verschiedene Fachkabinetten, Hörsäle und eine Mensa. 
Bei der Gestaltung der Fassade stand eine homogene Oberfläche, die den Baukörper als Ganzes wirken lässt, im Vordergrund. Somit wurde sich hier für eine vorgehängte Schale entschieden, die sich sowohl über die Lochfassade, als auch über das Dach erstreckt. 
Ausnahmen bilden ausschließlich Räume, die nach außen wirken sollen, wie die Mensa, der Studentenclub, Foyerbereiche, sowie die beiden Durchgänge durch das Gebäude. 
Da sich der Neubau schon in seiner Kubatur stark vom Bestand abhebt, wollte man diesen Kontrast auch in der Materialität weiterführen. So erscheint das Gebäude, im Gegensatz zu den Putzfassaden in einem glänzenden, goldfarbenen Metall. 
Um dennoch Licht durch die Außenschale zu lassen, wurde diese in perforierten, diagonalen 1x1 m großen Messingplatten ausgeführt. 

Herzstück der BA ist der gut ausgestattete Große Hörsaal. Sein dunkles Erscheinungsbild wird lediglich durch die strahlend weiße Präsentationswand durchbrochen und zieht somit den Blick auf sich. Die schrägen Sitzränge gewährleisten einen bestmöglichen Sichtkontakt. 
Das akustischen Deckensegels lenkt den Schall optimal durch reflektierende Flächen in unterschiedlichen Winkeln bis zum entferntesten Rang. Zusätzlich helfen dabei harte Oberflächen der Wände und Decken im Bereich der Präsentationsfläche. Im Zuhörerbereich absorbieren die gelochten Gipskartonplatten der Wände, die akustischen Deckenlamellen aus gelochtem Sperrholz, sowie der Teppichbelag des Fußbodens den Schall. 
Warme Luft wird durch Kanäle in einen Hohlraum unter den Sitzrängen geleitet. Die Zuluft strömt dann zwischen der Doppelschale der Gestühlrückwand und wird so in den Raum gespeist. Im vorderen Deckebereich wird die Luft wieder abgesaugt und in den Keller zum Wärmetauscher geleitet.
Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Falk Leopold, Sascha Meinel und Joachim Schmidt bearbeitet.